Weiterentwicklung des Umweltzeichens Blauer Engel

Dämmstoffe und Dämmsysteme für die Wärmewende

Im Auftrag des Umweltbundesamtes bearbeitet das FIW München das Projekt zur Weiterentwicklung des Produktportfolios des Umweltzeichens Blauer Engel für Dämmstoffe. Im Fokus der Untersuchungen stehen Dämmstoffe und Dämmsysteme für die Wärmewende. Weitere Projektpartner sind das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg gGmbH (ifeu) und das SKZ – Das Kunststoff-Zentrum in Würzburg.

Beim Blauen Engel handelt es sich um ein Typ I Umweltzeichen, das Produkte auszeichnet, die bestimmte Anforderungen hinsichtlich eines definierten Kriterienkataloges erfüllen. Für die Dämmstoffe werden aktuell zwei Produktbereiche mit einem Kriterienkatalogs definiert: Wärmedämmverbundsysteme (UZ-140) sowie emissionsarme Wärmedämmstoffe und Unterdecken für Innenanwendungen (UZ-132).

Ziel des Projektes ist es, zu untersuchen, welche Produktgruppen im Kontext der Energiewende unter technischen und ökologischen sowie gesundheitlichen Randbedingungen für eine Vergabe berücksichtigt werden müssen, und wie im Sinne einer umfassenderen Bewertung der Wirkungsbeziehungen zwischen Material, Umwelt und Mensch neue Bewertungskriterien etabliert werden können. Dadurch sollen private Anwender sowie kommerzielle Bauträger angeleitet und die Vergabeprozesse der öffentlichen Hand möglichst zielgerichtet hinsichtlich der Entscheidungsfindung zur Auswahl bzw. Ausschreibung eines passenden Dämmstoffs unterstützt werden.

Kunststoffbasierte geschäumte Dämmstoffe sind aufgrund der enthaltenen Flammschutzmittel durch die aktuellen Vergabekriterien vom Erhalt des Blauen Engels indirekt ausgeschlossen. Dieser Sachverhalt soll im Projekt durch die Erarbeitung des aktuellen Kenntnisstands bezüglich der Emissionen von Flammschutzmitteln aus kunststoffbasierten Dämmstoffen und deren Umweltwirkungen überprüft werden. Durch die Ausarbeitung weiterer kunststoffspezifischer Kriterien soll für eine mögliche Vergabe des Blauen Engels an kunststoffbasierte Dämmstoffe eine breite Entscheidungsgrundlage geschaffen werden.

Das Projekt strukturiert sich in vier Arbeitspakete. Die übergeordnete Organisation wird vom FIW München übernommen. Nach einer umfassenden Marktanalyse im Arbeitspaket 1 sollen im Arbeitspaket 2 zunächst Vorschläge für eine Erweiterung des Produktportfolios Blauer Engel erarbeitet werden. Dabei geht es um die Frage, für welche Dämmstoffe und Dämmsysteme eine Vergaberichtlinie eine gute Steuerungswirkung hinsichtlich der Auswahl von Produkten mit entsprechend günstigen ökologischen und gesundheitlichen Eigenschaften entfaltet. Im Arbeitspaket 3 sollen für die ausgewählten Produkte „Benchmarks und Vergabekriterien“ erarbeitet werden. Im Arbeitspaket 4 werden schließlich spezielle kunststoffspezifische Fragestellungen zu den Themenkreisen Flammschutzmittel, Brandverhalten und Mikroplastik sowie der damit verbundenen Wahrnehmung dieser Produkte und deren Bedeutung im Rahmen der nationalen und europäischen Energieeffizienzstrategien behandelt.

 

Auftraggeber: Umweltbundesamt (UBA)
Projektlaufzeit: 01.12.2022 – 30.09.2025
Förderkennzeichen: 3722373030
Projektkonsortium: FIW München, ifeu Heidelberg, SKZ Würzburg.

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Raphaela Ivanica M.Sc.