DaNaRo - Dauerhaftigkeit von Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen

Entwicklung von Nachweisverfahren zur Dauerhaftigkeit von Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen

Die Dauerhaftigkeit von Wärmedämmstoffen ist wesentliche Voraussetzung für die Einhaltung der in der Leistungserklärung zugesicherten und planerisch berücksichtigten Eigenschaften zur Erfüllung der Anforderungen an den Wärme-, Feuchte- und Brandschutz von Bauteilen im Zeitraum der Nutzung des Gebäudes. Für die Dauerhaftigkeit relevante Einflussfaktoren ergeben sich in den jeweiligen Anwendungsgebieten aus den klimatischen Randbedingungen und der Exponierung des Materials. Diese Faktoren hängen wiederum von den spezifischen Konstruktionen und ggf. auch der Dauerhaftigkeit angrenzender Bauteilschichten ab. In dem Projekt werden für die wichtigsten Gruppen von Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen die relevanten Einflussfaktoren und daraus resultierende Alterungsmechanismen (bspw. Setzung/Schrumpf, Veränderungen der Mikrostruktur, Abbau von Additiven, biologische Prozesse, etc.) identifiziert und deren Auswirkung auf die wesentlichen Eigenschaften (Wärmeleitfähigkeit, mech. Eigenschaften, Feuchte- und Brandverhalten) untersucht. Darauf aufbauend werden geeignete Untersuchungsumfänge zum Nachweis der Dauerhaftigkeit für eine angestrebte Nutzungsdauer von 50 Jahren entwickelt. Die Laboruntersuchungen werden durch hygrothermische Simulationen und die Auswertung von Bauteil- und Freilandversuchen sowie durch Objektbegutachtungen ergänzt. Ein qualifizierter Nachweis der Dauerhaftigkeit von Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen konkretisiert die positiven Implikationen bei der Verwendung nachwachsender Rohstoffe im Sinne des Green Deal und der New Circular Economy Strategie (Kaskadennutzung) der Europäischen Kommission. Die zu erwartenden Kenntnisse können überdies zur Produktoptimierung eingesetzt werden. Unter ökonomischen und ökologischen Aspekten ist hier insbesondere der sparsame und zielgerichtete Einsatz von Additiven (Brandschutz, Hydrophobierung) hervorzuheben. Die Ergebnisse sollen nach Abschluss des Vorhabens in die Normungsarbeit einfließen.

Die Bearbeitung erfolgt gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP in Holzkirchen und wird durch den Verband Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen vdnr e. V. unterstützt.

Entnahmeproben gesucht

Neben Simulationen und Laborversuchen ist die Untersuchung von real exponierten Proben für den Erfolg des Projekts essentiell. Interessant sind insbesondere Proben von Holzfaserdämmstoffen (Platten, Matten, Lose), Altpapierflocken sowie Hanffaserdämmung (Matten, Stopfhanf), die über einen längeren Zeitraum eingebaut waren. Wenn Sie geeignete Objekte (gerne auch mit anderen Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen) kennen und im besten Fall Proben entnehmen können, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme. Unter folgendem Link findet sich ein Formular zur Erfassung von Praxisobjekten, mit Hinweisen zur Probennahme und Ansprechpartnern: Word-Dokument

Ansprechpartner

Portrait
Dr.-Ing. Sebastian Treml
Portrait
Michael Kamml M.Sc.
Portrait
Chiara Cucchi M.Sc.

Das Vorhaben wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) als Projektträger des BMEL für das Programm Nachhaltige Erneuerbare Ressourcen gefördert.