Die Geschichte des FIW München

1918
Das Forschungsinstitut wurde am 1. Oktober 1918 von sieben Unternehmen der Isolierindustrie unter Dr.-Ing. Max Grünzweig als „Forschungsheim für Wärmewirtschaft“ gegründet. Eng verbunden mit dem Laboratorium für technische Physik der Technischen Hochschule München arbeitete das Forschungsinstitut in den Hochschulräumlichkeiten und mit den Apparaten für wissenschaftliche Untersuchungen.

1921
1921 wurde das Institut unter dem Namen „Forschungsheim für Wärmeschutz e. V. München“ in das Vereinsregister eingetragen. Die damals festgelegte Fassung des Vereinszwecks hat noch heute Bestand. Die Formulierung Mitarbeit an der Verbesserung der Wärmewirtschaft in der Industrie durch Erforschung der Gesetzte der Wärmeübertragung, insbesondere der wissenschaftlichen Grundlagen des Wärmeschutzes spricht für den Weitblick der Gründer ebenso wie für die Kontinuität des Instituts.
Zur Bewältigung der Aufgaben wurden Räume mit einer Gesamtfläche von 650 Quadratmetern in der ehemaligen Mathäserbrauerei im Herzen Münchens angemietet.

1935
Aufgrund seiner zunehmenden Bedeutung für die wärmeschutztechnische Prüfung von Bau- und Wärmedämmstoffen wurde das Institut vom Bayerischen Staatsministerium des Innern als Materialprüfanstalt für die Zulassung neuer Baustoffe und Bauarten für das gesamte Reichsgebiet anerkannt.

1944
Ende 1944 wurden die Versuchseinrichtungen stark beschädigt, die Versuchshalle und die übrigen Arbeitsräume durch Bombenangriffe zerstört. Erst 1948 wurde die Arbeit in einer behelfsmäßigen Holzbaracke wieder aufgenommen. 1952 folgte der Umzug in ein Gebäude der Stadt München in Bogenhausen.

1961
Im Jahr 1961 erhielt das Institut die Zulassung mit der bauaufsichtlichen Anerkennung als Prüfstelle für die Güteüberwachung von Dämmstoffen vom Ländersachverständigenausschuss. Diese war besonders wichtig, weil das Forschungsheim im Jahr darauf den Auftrag zur Güteüberwachung von Polystyrol- und Polyurethan-Hartschaumplatten und etwas später auch von Aminoplast-Montageschaum für die ganze Bundesrepublik erhielt.

1966
Die ständig wachsende Prüf- und Forschungstätigkeit machte die Institutserweiterung notwendig. Sie fand ihre Lösung im Bau eines eigenen Institutsgebäudes, das Dank Spenden der Mitglieder und öffentliche Zuwendungen in Gräfelfing bezogen werden konnte. Gleichzeitig wurde es auch in Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V. München umbenannt. Damals beschäftigte das Institut 12 Mitarbeiter.

1968
Seit 1968 arbeitet das FIW in Sachverständigenausschüssen des Instituts für Bautechnik (IfBt), Berlin, mit.

1973
Ab 1973 trat eine gespannte Lage auf dem Energiemarkt ein, als die sprunghaften Erhöhungen der Ölpreise durch die OPEC-Staaten bei zahlreichen Erdöl importierenden Ländern zu Zahlungsbilanzproblemen führten. Das FIW arbeitete für das Wirtschaftsministerium eine Denkschrift aus, in der die Notwendigkeit eines besseren Wärmeschutzes für alle Wärme abgebenden Anlagen, insbesondere von Wohn- und Industriebauten, zur Energieeinsparung gefordert wurde. Die Bundesregierung erließ 1976 ein Energieeinsparungsgesetz, auf dessen Grundlage die erste Fassung der sogenannten „Wärmeschutzverordnung“ erarbeitet wurde, die 1977 erschien. Es folgten weitere Novellierungen mit verschärften Anforderungen.

2005
Im Mai 2005 veranstaltete das FIW München seinen "Wärmeschutztag", der unter dem Leitgedanken: „EnEV 2006 – neue Anforderungen, aktuelle Forschungsergebnisse, verbesserte Energieeffizienz“ stand. Themenaspekte, die die Novellierung der EnEV berühren, waren der Energiepass, die Wirtschaftlichkeit von Wärmedämmmaßnahmen und innovative Problemlösungen mit Dämmstoffen für die Altbausanierung sowie für den industriellen Bereich.

2018
Das FIW München feierte seinen 100. Geburtstag mit einem Festakt im Senatssaal des Bayerischen Landtags mit rund 250 Kunden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Freunden des Instituts. Die Moderation des Festakts übernahm die aus dem Bayerischen Fernsehen bekannte Journalistin Ursula Heller. Festreden von Staatssekretär Josef Zellmeier, MdL aus dem Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, Staatssekretär Gunther Adler aus dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, und Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung e.V. und Mitglied der als Kohlekommission bekannten Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung (WSB)“ der Bundesregierung, begeisterten als Festredner.
Für die musikalische Umrahmung sorgten das Blechbläserquintett des Musikbunds Ober- und Niederbayern sowie der Chor Capella Nova.